Blogger sind keine Journalisten, in den USA ist das zumindest offiziell so. Per Gesetz wird Bloggern (und anderen nicht angestellten Schreibern) das Recht entzogen, ihre Informationsquellen geheim zuhalten. In Deutschland kämpften Blogger hingegen noch auf ganz anderer Ebene um die Gleichstellung mit Journalisten.
Amerikanische Blogger sind keine Journalisten
In den USA spielen Blogger schon seit einiger Zeit eine ganz andere Rolle als in Deutschland. Es gibt durchaus einflussreiche Blogger und diese sehen sich selbst durchaus als Journalisten. Durch eine Gesetzesänderung, wurden nun aber Blogger, wie auch Journalisten welche keinen Arbeitgeber haben (sprich Freelancer) das Recht verwehrt, ihre Informationsquellen geheim zu halten.
for a substantial portion of the person’s livelihood or for substantial financial gain and includes a supervisor, employer, parent, subsidiary, or affiliate of such covered person. (Quelle: Citizen Media Law Project)
Das heisst, dass die Regierung jeder Zeit berechtigt ist, die Herausgabe von Informationen zu erzwingen (was auch immer das heissen mag).
Dies ist zwar eine Niederlage für die Blogger in den USA, es zeigt aber auch auf welcher Ebene diese bereits sind.
Deutsche Blogger auf andere Ebene
In Deutschland geht es hingegen um ganz andere Dinge. Kleinigkeiten quasi. Eben las ich bei Carta den Artikel ZDF zu Carta: „Wir beliefern keine Blogs“. Dort geht es darum, dass Carta für einen Artikel ein Foto vom ZDF bekommen wollte. Der ZDF wollte aber nicht. In einem Telefongespräch verhielten sich die ZDFler dann auch noch ziemlich, naja, seltsam.
Ich wollte mich eben daran machen, einen Artikel zu schreiben, in welchem ich meine Meinung dazu sagen wollte, als ich im Feed Reader auf die Nachricht aus den USA stiess, House Says Bloggers Don’t Count As Journalists.
Da liegen Welten zwischen den amerikanischen und den deutschen Bloggern. Wenn man dies bisher auf die finanzielle Situation bezog, zeigt diese Nachricht auch auf welcher Ebene die Blogger in den USA bereits angekommen sind.
Da wird nicht mehr um ein Bild oder einen Presseausweis für einen Event gekämpft. Hier geht es um die grundlegenden Rechte der Journalisten. Die amerikanischen Blogger verlangen keine Anerkennung mehr, sie verlangen Gleichberechtigung.
Zum Fall Carta
Mir ist klar, dass es den Grossen schwer fällt zu entscheiden, ob man einem Blogger nun Informationen oder Bilder zur Verfügung stellt oder nicht. Aber eine Aussage wie „Wir beliefern keine Blogs“ ist mit Sicherheit nicht Zeitgemäss. Auch wenn die Blogger in Europa noch nicht annähernd den Einfluss der amerikanischen Kollegen besitzen, gibt es dich den einen oder anderen Blog, welcher eine gewisse Reichweite besitzt und welchen man durchaus beliefern koennte.
Schöner Artikel Dani! In einem Punkt möchte ich Dir aber widersprechen: Es sollte den „Großen“ schlicht egal sein, welche Reichweite der eine oder andere Blog erzielt. Es geht doch eher grundsätzlich um die Rolle der Blogger und nicht darum sie in Klassen einzuteilen. Da fehlt es den „Großen“ scheinbar an Akzeptanz! Das sollte sich schnell ändern!
Danke Falk,
Da hast du natürlich recht. Ich habe mir da zu wenig überlegt. Mir ging es hauptsächlich um den Vergleich mit den amerikanischen Bloggern.
Netter Artikel, habe ich auch noch nichts drueber gelesen.
Das mit den Journalisten bzw. nun auch Blogger Sonderrechten ist schon eine heikle Sache meiner Meinung nach. Mal sehen wie sich das ganze weiterentwickelt.
naja viele journalisten und auch ganze verlagshäuser sehen halt in uns blogger eine gefahr. darum versuchen sie hier in europa ja alles um uns „klein“ zu halten. es vergeht keine woche in der nicht irgend ein selbstgerechter journalist (der ein wenig aufmerksamkeit benötigt in der presse) nen text rausgibt, dass die Blogersphähre am ende ist und wir alle eigentlich schon längst tot und überflüssig sind aber es einfach noch nicht gemerkt haben.
Ja da hast du natürlich recht. Genau das gleiche passiert natürlich auch in den USA. Trotzdem sind diese dort schon viel weiter. Und so gibt es eben Blogger, welche nie eine Ausbildung als Journalist hatten, welche aber nun ebenfalls diesen Status beanspruchen. Denn sie haben zum Teil millionen Leser.