Eben habe ich den, meiner Meinung nach, besten Artikel betreffend dem Amoklauf in Winnenden gelesen. Zu finden ist dieser in Stephans Blog.
Warum finde ich diesen so gut? Drei Gründe.
Zum einen drückt Stephan sein Mitgefühl aus, bevor er seinen Artikel beginnt. Hey, wir sind doch Blogger, wir dürfen das! Wir sind eben doch keine Zeitung, wo persönliches Mitgefühl nicht erwünscht ist oder vielleicht als unprofessionell angesehen wird. Wir Blogger sollten nicht nur auf den Fehlern der Medien rumhacken, sondern wir sollten gleich auch mit gutem Beispiel voran gehen.
Zweitens macht sich Stephan offensichtlich Gedanke wie es zu diesem Ereignis kam. Und dabei bleibt er sehr sachlich und wenn er sagt, dass Killerspiele wohl nicht die Ursache sind, dann begründet er dies auch auf eine interessante Weise.
Und drittens recherchiert er, was ich bisher auch noch nicht gelesen habe.
Amokläufe gibt es schon lange. Es gab Amokläufe auch schon zu Zeiten als es noch keinen PC gab und erst recht keine „Killerspieleâ€.
Seine Recherche bezieht sich konkret auf einen Amoklauf an einer Schule in Bremen im Jahre 1913. Ganz schön lange her.
Insgesamt ein absolut lesenswerter Artikel, in welchem ein die Sensationsgeilheit der Medien kritisiert wird, ohne dabei selbst auf den gleichen Spuren zu wandeln.
Mein Beileid gilt den Opfern und den Angehörigen des Amoklaufs. Es ist unvorstellbar, welche Schmerzen dieses Ereignis ausloste und es ist eben so unvorstellbar wie die Betroffenen je über diesen Tag wegkommen sollen.
Mich irritiert immer wieder, daß über die täglich verhungernden 40.000 Kinder sich keiner erregt, und darüber, daß in der ganzen Welt Menschen ermordet werden, um unsere Wirtschaftsinteressen (ÖL!) zu wahren.
Da hast du natuerlich recht Ulf. Aber wie du siehst sind leider die meisten noch nicht an dem Punkt, wo man ueber solch grosse Dinge nachdenken kann. Wenn man sich nicht mal fuer den eigenen Nachbarn interessiert, wie soll man sich denn fuer ein hungerndes Kind irgendwo weit weg interessieren? Man muss erst die kleinen Schritte machen aber selbst das bleibt wohl eine Illusion :-(
Warum aber interessieren sich die Leute nichtfür ihre Nachbarn, wohl aber, wenn in irgendeiner Schule in Deutschland herumgeballert wird?
Sonderbar finde ich auch die Verquickung mit (angeblicher) psychischer Störung, bei dem Täter wurde zunächst von Depression gesprochen. Demnach wäre auch ich potentiell gefährlich, da auch psychisch mit Depression krank. Zwar spiele ich keine Ballerspiele (ich weiß nicht mal, ob es für Linus welche gibt), aber ich habe ein Faible für Zombie- und Splatterfilme wie Cannibal Holocaust.
Die Antipsychiatriebewegung nimmtdas ganze mal wieder als Gelegenheit, gegen Psychopharmaka zu wettern- Antidepressiva machen aggressiv. Ja, sicher. Ich bin deswegen voll das Monster.
*seufz*
Was ich eigentlich sagen wollte, dass die meisten Berichte über den Amoklauf weniger Mitgefühl zeigen, als viel mehr einfach Leser anlocken wollen und Profit zu machen.
Das Gefühl im Allgemeinen fehlt dieser Gesellschaft. Sie will Blut sehen. Am besten auch Gedärme und heulende Angehörige. Das gibt den Kick!
Der Tod ist aus dem wirklichen Leben fast verschwunden, er ist entfremdet. Fern. Da geben uns die Bilder den Grusel, den wir so vermissen.
Ich brauche ihn nicht. Ich habe ihn Täglich auf der Arbeit, denn ich bin Krankenpfleger.
Wenn wir den Tod wieder alltäglicher machten, heraus aus den Kühlkammern, Aufbahrung im Wohnzimmer und so, dann wäree er weniger geheimnisvoll und faszinierend.
Dann müßte die verfickte Sensationspresse nicht mehr so draufhalten und das Material der televisionären Aasgeier wäre weniger interssant und vielleicht auch der Umgang frustrierter Heranwachsender mit ihrem Leben und dem Leben anderer respektvoller.